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Harald Tanzer Theodor Fontanes Berliner Doppelroman: Die Poggenpuhls und Mathilde Möhring Ein Erzählkunstwerk zwischen Tradition und Moderne 304 S., Gb. 49,00 €
ISBN 978-3-89621-059-3
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Die
beiden späten Romane Theodor Fontanes, "Die Poggenpuhls" und
"Mathilde Möhring", stehen im Mittelpunkt dieser Untersuchung.
Sie zeigt mit Hilfe der Analyseverfahren dramatischer Kunstwerke, dass diese
beiden Romane eine Einheit bilden, die sehr gut mit dem Begriff
"Doppelroman" beschreibbar ist. Die Bezogenheit der beiden Texte
zeigt sich dabei nicht nur auf ihrer inhaltlichen, sondern auch auf der
formalen, tektonischen Ebene. Beide Romane repräsentieren für sich einen
bestimmten Ausschnitt aus der Wirklichkeit, so wie Fontane sie im Sinne
seiner Ständelehre gesehen hat. Beide Texte zusammen nähern sich dem
Konzept eines Gesamtbildes der Gesellschaft an, wie Fontane es in seinem
Romanfragment "Allerlei Glück" bereits poetisch als "Vielheitsroman"
zu realisieren versuchte. Dieses Konzept wurde aufgegeben, ein anderes trat
an seine Stelle: der Berliner Doppelroman. Neben der Beschreibung dieses Phänomens
geht die Untersuchung auch der Frage nach, welche poetischen Konzepte hinter
diesem besonderen Weg des Erzählens Fontanes am Ende des 19. Jahrhunderts
stehen. Fontane wird in dieser Untersuchung viel stärker als moderner Autor
gelesen und interpretiert als dies in der Forschung bisher vereinzelt aber
stetig zu beobachten war. |
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