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Gabriele Reuter Das Tränenhaus Literatinnen um 1900, Bd. 5 Herausgegeben von Carsten Dürkob 184 S., Br. 18,90 €
ISBN: 978-3-86815-572-3 |
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Cornelie Reimann ist eine Schriftstellerin auf der
Höhe ihres Erfolgs: Sie streitet engagiert für ein neues Selbstbild und
-bewusstsein der Frauen, liest in ausverkauften Sälen und genießt
internationale Anerkennung. Nun ist sie guter Hoffnung, hat aber nicht die
Absicht zu heiraten. Im Deutschland des Jahres 1909 bedeutet diese
Entscheidung eine Fahrkarte ins gesellschaftliche Abseits, doch die junge
Frau geht diesen Weg ganz bewusst. Er führt sie in eines der anonymen Häuser
weit weg von Familie und sozialem Umfeld, in dem „gefallene Mädchen“ ihre
Niederkunft erwarten, um ihren Eltern die Schande des unehelichen Kindes zu
ersparen. Cornelie Reimann bekommt dort nicht nur ihre Tochter, sondern auch
tiefe Einblicke in eine andere gesellschaftliche Realität. Und sie
erarbeitet sich ein neues Verhältnis zu sich selbst. Gabriele Reuter (1859–1941) kritisiert in Das Tränenhaus (1909) die Doppelmoral der männlich dominierten Wilhelminischen Gesellschaft im Umgang mit den „Mutterfreuden“, die moralische Korrumpiertheit, die daraus entsteht, und die Weigerung dieser Gesellschaft, Frauen ein selbstbestimmtes Leben auf der Grundlage einer selbst erworbenen Kultur- und Herzensbildung zu gestatten. Carsten Dürkob
studierte Germanistik und Amerikanistik und
wurde mit einer Studie über Prinz Emil von Schoenaich-Carolath (1852-1908)
promoviert, dessen Werke er im |
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