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Phillipp Haack Leben als „Gleichgewichtsstörung“
Erfahrungen des Fremdseins
SchriftBillder. Studien zur Medien und Kulturwissenschaft, Band 7
340 S., Br. 39,90 €
ISBN
978-3-86815-596-9
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Das Romanwerk des 1944 geborenen
Schweizer Autors Markus Werner ist bevölkert von Figuren, deren
„existenzielle Deplaziertheit“ (Zündels Abgang) ihnen eine seismographische
und gegenwartssezierende Kraft verleiht. Gleichzeitig verbindet diese teils
manisch reflektierenden Fremdlinge schweres Leid: Melancholie und
Misanthropie heißen die Dämonen, zu deren Bekämpfung die Protagonisten immer
wieder hinabsteigen müssen in die Untiefen ihrer eigenen Vergangenheit. Was
diesen „zitternden Fremdlingen im Heute“ (Der ägyptische Heinrich) dabei
scheinbar gelingt, ist – aller aufscheinenden Komik zum Trotz – nicht
weniger als die Quadratur des Kreises, unternehmen sie doch den
selbsttherapeutischen Versuch einer narrativen (Neu-)Ordnung des Lebens im
Angesicht allgegenwärtiger Kontingenz und Sinnlosigkeit. Aufgrund seiner hochgradig (meta-)reflexiven Erzählweise, die neben literarischen auch philosophische und psychologisch-psychoanalytische Diskurse schöpferisch fortschreibt, zählt Markus Werner zu denjenigen deutschsprachigen Autoren, denen ein prominenter Platz in der zukünftigen Literaturgeschichtsschreibung sicher sein sollte. Das belegt die hier vorgelegte erste Monographie über das Œuvre des mehrfach preisgekrönten Romanciers (u. a. Hermann-Hesse-Preis 1999, Joseph-Breitbach-Preis 2000, Johann-Peter-Hebel-Preis 2002). Phillipp Haack, geboren 1981, lehrte von 2011 bis 2014 Literatur- und Medienwissenschaft an der Europa-Universität Flensburg und wurde dort 2014 mit der vorliegenden Arbeit promoviert. |
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