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Ilse Frapan Die Betrogenen Literatinnen um 1900, Bd. 7
Mit einem
Nachwort herausgegeben von
228 S., Br. 19,90 €
ISBN: 978-3-86815-705-5 |
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Ilse Frapan (1849-1908) fängt in ihrem Roman
Die Betrogenen den von sozialistischen Idealen und der Rezeption
Nietzsches geprägten kosmopolitischen Geist des Zürcher Studentenmilieus der
Jahrhundertwende ein. 1898 veröffentlicht und dem seinerzeit populären Genre
des Studentinnen-Romans zugehörig, nimmt er teil am damals virulenten
Diskurs über Weiblichkeit und Wissenschaft. Erzählt wird von der
Medizinstudentin Sybilla Bauer, die der Mittelpunkt einer freisinnigen
Studentenclique ist, und ihrem nietzscheaffinen Kommilitonen Rudolf Mohl.
Zwischen ihnen entspinnt sich eine eigenwillige Liebesbeziehung, welche vom
Spiel mit traditionellen Geschlechterrollen und Wertvorstellungen bestimmt
wird. Kennzeichnend für die Biographie Ilse Frapans (eigentlich: Elise Therese Levien) ist das Streben nach Bildung und weiblicher Emanzipation: Kleinbürgerlicher Herkunft, unterrichtete sie viele Jahre an einer Hamburger Mädchenschule, ehe sie – u. a. gefördert von Paul Heyse – Berufsschriftstellerin wurde. In ihrer Zürcher Zeit (1892-1901) wendete sie sich dem Sozialismus zu und fing an, sich gesellschaftspolitisch zu engagieren; zu ihren Bekannten zählten Anita Augspurg, Franz Blei und Karl Henckell. Sich „ein[en] alte[n] Wunsch“ erfüllend, begann Ilse Frapan schließlich in Zürich zu studieren und gehörte damit zur ersten Generation deutscher Studentinnen. Die akademische Bildungssituation von Frauen thematisierte sie wiederholt in ihren Romanen und Erzählungen. Karin Terborg studierte in Göttingen und Kassel Germanistik und Religionswissenschaft. Bereits in ihrer Masterarbeit setzte sie sich mit dem Werk Ilse Frapans auseinander. |
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